Sprinkler - Rundum geschützt

BRANDSCHUTZ DURCH WASSERLÖSCHANLAGEN IN THEATERN UND OPERNHÄUSERN.

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Sprinklerwissen

Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts ist eine sichere Trennung von Zuschauerraum und Bühnenhaus durch einen feuerfesten Schutzvorhang in Theatern, Opern und Schauspielhäusern vorgeschrieben. Diese Vorschrift war die Konsequenz aus zahlreichen verheerenden Großbränden. So starben beim Brand des Ringtheaters in Wien am 8. Dezember 1881 fast vierhundert Besucher, während das weltberühmte Opernhaus La Fenice in Venedig in seiner mehrere hundert Jahre alten Geschichte bereits mehrmals abgebrannt ist. Heutzutage sind Zuschauer, Schauspieler und Personal durch moderne Sicherheitstechnik wie automatische Löschanlagen, Brandmeldeanlagen sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen zuverlässig vor einem Brand geschützt. Und das mit Erfolg, denn Brände in großen Opernhäusern oder Theatern gehören der Vergangenheit an. Gelegentlich kommt es noch zu Fehlauslösungen von Sprühwasserlöschanlagen mit großen Wasserschäden, welche allerdings in den meisten Fällen durch menschliches Versagen verursacht werden. Erfahren Sie alles Wichtige über den Nutzen automatischer Löschanlagen in Theatern und Schauspielhäusern sowie zu Maßnahmen zur Verhinderung von ungewollten Auslösungen.

SPRINKLERANLAGE VS.
SPRÜHWASSERLÖSCHANLAGE

Schnell heißt es immer wieder, dass die Löschanlage an Schäden durch ungewollte Auslösung schuld ist, obwohl sie doch dafür da ist, Schäden zu verhindern. Von den vielen kleinen Bränden, welche durch effektiven Brandschutz in Form einer Wasserlöschanlage schnell gelöscht wurden, erfährt die breite Öffentlichkeit oftmals nichts. Zudem wird in den zahlreichen Berichten von Sprinkleranlagen gesprochen, während in Wirklichkeit Sprühwasserlöschanlagen eingebaut und gemeint sind. Im Gegensatz zu Sprinkleranlagen löschen Sprühwasserlöschanlagen nicht selektiv, sondern flächendeckend über einen großen Löschbereich hinweg. Sie sind vor allen Dingen für die Bekämpfung einer sehr schnellen Brandausbreitung, wie sie für Bühnen typisch ist, unverzichtbar. Außerdem können Sprühwasserlöschanlagen auch von Hand ausgelöst werden. Und genau hier liegt das eigentliche Problem: wo Menschen Löschanlagen von Hand in Betrieb nehmen können, sind auch Fehlbedienungen möglich. Die Technik der automatischen Löschanlagen muss also fachgerecht bedient werden.

AUTOMATISCHE LÖSCHANLAGEN:
ALTERNATIVLOS UND SCHÜTZEND.

Selbsttätige Löschanlagen nehmen eine besondere Rolle in den Brandschutzkonzepten ein, da sie ein Feuer nicht nur detektieren, sondern auch frühzeitig aktiv bekämpfen. Brände werden bereits in der Entstehungsphase gelöscht oder bis zum Eintreffen der Feuerwehr wirksam eingedämmt. Das ist besonders in großen Theatern und Bühnen erforderlich, da hier in Dekorationen, Bühnenbildern und Magazinen häufig große Brandlasten verbaut oder gelagert werden. Elektrische Anlagen, Scheinwerfer und andere Bühnentechnik stellen vielfältige Zündquellen dar. Auch wenn während einer Vorstellung ortsunkundige Mitarbeiter anwesend sind, welche für eine schnelle Evakuierung sorgen können, so hat die Verhinderung eines Feuers und seiner Ausbreitung stets oberste Priorität. Dies geschieht am effizientesten mit einer automatischen Löschanlage.

Die Landesbauordnungen schreiben basierend auf der Muster-Versammlungsstättenverordnung (MVStättVO) eine automatische Sprühwasserlöschanlagen vor, welche im Brandfall auch den Schutzvorhang mit Wasser beaufschlagt. Für Magazine und Lagerräume mit großen Brandlasten sind selektiv löschende Sprinkleranlagen geeignet, die auch in arbeitsfreien Zeiten zuverlässig die Ausbreitung von Entstehungsbränden verhindern. Außerdem geht es bei Sprinkleranlagen in Theatern und Opernhäusern auch darum, den Betrieb dieser Häuser dauerhaft zu sichern und Ausfälle durch Brände auf ein Minimum zu reduzieren. Schließlich sind viele Theater- und Opernhäuser zugleich kulturhistorisch bedeutsame Gebäude, deren Erhalt für künftige Generationen eine öffentliche Aufgabe ist. Löschanlagen wirken demnach auch kulturschützend.

AUTOMATISCHE LÖSCHANLAGEN:
ZUVERLÄSSIG UND WIRTSCHAFTLICH.

Das häufigste Löschmittel in automatischen Löschanlagen ist Wasser. Es ist
preiswert, überall verfügbar und vielfältig einsetzbar. Man unterscheidet grob
zwischen drei verschiedenen Anlagentypen.

Sprinkleranlagen verteilen das Löschwasser über ein Rohrleitungssystem und Düsen (Sprinkler) selektiv am Brandort. Im Brandfall zerspringt eine Glasampulle und ruft über das Alarmventil die Feuerwehr. Nur am Brandherd wird das Feuer überdies ausgelöste Sprinklerdüse gelöscht, die restlichen Sprinkler bleiben geschlossen. In Bereichen, in denen Wasserschäden eine besonders hohe Gefahr darstellen, werden häufig vorgesteuerte Trockenanlagen (Typ A) eingesetzt. Diese geben erst dann Löschwasser frei, wenn zwei Brandmelder bzw. ein Handfeuermelder und mindestens ein Sprinkler ausgelöst haben.

Sprühwasserlöschanlagen arbeiten im Gegensatz zu Sprinklern mit offenen Löschdüsen und verteilen das Wasser über den gesamten Löschbereich. Sie werden eingesetzt, wenn eine schnelle Brandausbreitung zu erwarten ist, und/oder große Brandlasten vorhanden sind. Die Auslösung erfolgt üblicherweise durch Brandmeldeanlagen mit Zwei-Meldungs-Abhängigkeit, um Fehlauslösungen zu vermeiden. Alternativ kann die Auslösung auch durch Sprinklerdüsen mit Glasampulle oder Schmelzlotelement bzw. manuell erfolgen.

Wassernebellöschanlagen erzeugen feinste Wassertröpfchen mit großer Oberfläche. Der Löscheffekt beruht auf einer effizienten Kühlung und Sauerstoffverdrängung. Wassernebellöschanlagen sind als offene oder geschlossene Systeme mit verschiedensten Auslösemechanismen erhältlich.

UNGEWOLLTE AUSLÖSUNGEN VERHINDERN.

Sprühwasserlöschanlagen verteilen im Gegensatz zu Sprinkleranlagen das Löschwasser im Brandfall unmittelbar flächendeckend über die offenen Löschdüsen, um auch in Räumen mit hohem Brandrisiko einen schnellen Löscherfolg zu gewährleisten. Der wesentliche Unterschied zur Sprinkleranlage ist also, dass alle Düsen des Löschbereichs Wasser versprühen. Aus diesem Grund müssen ungewollte Auslösungen unbedingt verhindert werden, da sonst große Schäden beispielsweise an der Bühnentechnik möglich sind. Der bvfa hatte in einem Arbeitskreis gemeinsam mit VdS Schadenverhütung GmbH bereits im Jahr 2009 festgestellt, dass die überwiegende Mehrzahl der dort untersuchten ungewollten Auslösungen von Sprühwasserlöschanlagen auf fehlerhafte manuelle Bedienung zurückzuführen waren, nicht etwa auf unzureichend zuverlässige Technik der Löschanlagen.

GESCHULTES PERSONAL – EIN MUSS.

Während Aufführungen wird die Löschanlage manuell von der vorgeschriebenen Brandsicherheitswache bedient. Die Automatik der Sprühwasserlöschanlagen kann auch „während der Dauer der Anwesenheit der Verantwortlichen für Veranstaltungstechnik“ abgeschaltet werden, beispielsweise bei Proben. Das für das manuelle Auslösen verantwortliche Personal muss sorgfältig und regelmäßig geschult werden, um auch im hektischen Bühnenbetrieb Fehlbedienungen zu vermeiden. Die Anwendungsrichtlinie für Sprühwasserlöschanlagen VdS 2109 wurde auch im Hinblick auf Schadensbegrenzungen bei ungewollten Auslösungen überarbeitet. Jetzt kann ein nicht rastbarer Schlüsselschalter zur Unterbrechung des Wasserflusses in der Alarmventilstation eingesetzt werden. Im Notfall kann so der Schaden schnell begrenzt werden. Der Betreiber hat zur Bedienung während Proben bzw. Veranstaltungen mindestens zwei Personen abzustellen, die entsprechend geschult sind.

Automatikbetrieb sorgfältig planen

In arbeitsfreien Zeiten arbeitet die Sprühwasserlöschanlagen im Automatikmodus. Sie löst erst dann aus, wenn gleichzeitig zwei automatische Brandmelder ein Feuer erkannt haben oder ein Handfeuermelder betätigt wird, was bereits eine hohe Sicherheit gegenüber ungewollten Auslösungen bietet.

Testimonial

FAZIT

Automatische Löschanlagen schützen Opern und Theater sowie Zuschauer und Personal zuverlässig vor den Auswirkungen eines Brandes. Seit vielen Jahren ist in Deutschland kein Feuer mit Toten oder Schwerverletzten mehr zu beklagen. Das Risiko von Fehlauslösungen lässt sich durch geeignete Anlagentechnik und fachgerechte Installation von anerkannten Errichtern sowie durch intensive Schulung der Mitarbeiter deutlich minimieren. Die Anforderungen von Brandschutz, Denkmalschutz und Wirtschaftlichkeit in Theatern und Bühnen können nur von allen Beteiligten (Errichter, Betreiber, abnehmende Stellen) gemeinsam auf einen Nenner gebracht werden.