Das Universitätsklinikum auf dem Tübinger Schnarrenberg ist eines der führenden Zentren der deutschen Hochschulmedizin. Das Herzstück bilden die Kliniken für Chirurgie, Radiologie, Orthopädie, Neurologie und Anästesiologie, kurz: CRONA. Hier werden jährlich mehr als 11.000 Patienten stationär und 34.000 Patienten ambulant versorgt. Bereits seit 2002 werden einzelne Stationen in mehreren Bauabschnitten brandschutztechnisch ertüchtigt sowie teilweise grundsaniert. Da die Renovierung im laufenden Betrieb stattfindet, sind Bauplanung und Baudurchführung eine große Herausforderung und gleichzeitig auch der Beweis, dass dies logistisch durchaus möglich ist. So dienen die CRONA-Klinken als Vorbild für viele Krankenhäuser und Kliniken.
Nach mehr als 25 Jahren war es unumgänglich, den Gebäudekomplex zu sanieren und neu zu strukturieren, auch angesichts der fortschreitenden Veränderungen im Gesundheitswesen. Neben einer energetischen und betriebstechnischen Sanierung stand hier vor allen Dingen das Thema Brandschutz im Vordergrund. Dank eines innovativen Brandschutzkonzepts konnten in den CRONA-Kliniken u.a. 200 m2 große Nutzungseinheiten für Stützpunkte und Einbauten innerhalb der Flure realisiert werden, welche zudem Spielraum für spätere Veränderungen zulassen und von hoher Wirtschaftlichkeit zeugen.
Bereits seit 2002 finden brandschutztechnische Ertüchtigungen und Grundsanierungen der CRONA-Kliniken in mehreren Bauabschnitten statt. Zunächst wurden Maßnahmen, wie der Einbau einer flächendeckenden automatischen Brandmeldeanlage mit 5.000 Meldern, die Erneuerung von Rauch- und Brandabschnitten sowie die Installation einer umfassenden Sprinkleranlage eingeleitet, welche verschiedene bauliche Mängel kompensieren sollten. Nach Fertigstellung der ersten Bauabschnitte entschieden die Betreiber allerdings, dass eine nachhaltigere Lösung in Punkto Sicherheit umgesetzt werden sollte.
sander.hofrichter architekten, Ludwigshafen
Kersken + Kirchner, München
Vermögen und Bau BW, Amt Tübingen
2002 (gepl. Fertigstellung: 2026)
Schritt für Schritt und Stockwerk für Stockwerk wurde saniert: von den Böden über die Wände bis zur Technik. Neue Brandabschnitte wurden geschaffen, welche es der Löschgruppe und dem Pflegepersonal ermöglicht, bettlägerige Patienten auf schnellstem Wege in den nächsten Brandabschnitt zu schieben. Rauchschutztüren, Entrauchungsanlagen und neue Außentreppen machen die Fluchtwege frei und verhindern eine Verrauchung der Flure und Treppenhäuser. Nach der vollständigen Erneuerung der Patienten- und Personaleinschleusung inklusive Aufwach- und Beobachtungsraum, wurde die schrittweise Sanierung des OP-Bereichs umgesetzt. Im laufenden Betrieb wurden aus drei Brandabschnitten mit bis zu acht Sälen nun F90-Zellen mit je vier Sälen installiert. Die Sanierung des Zentral-OP wurde in acht Bauabschnitten umgesetzt.
Neben dem Schutz von Sachwerten besitzt natürlich der Personenschutz in jedem Krankenhaus oberste Priorität. Jeder Brand besitzt durchaus das Potenzial den gesamten Klinikablauf massiv zu beinträchtigen. Sei es durch den Ausfall wichtiger Geräte oder die Beeinträchtigung der Aufbereitungsabteilung für Medizinprodukte und Instrumente für den OP sowie vieler weiterer Bereiche. Um alles effektiv zu schützen, benötigt es neben dem baulichen auch einen umfassenden anlagentechnischen Brandschutz. In den CRONA-Kliniken sorgt eine flächendeckende Sprinkleranlage für die nötige Sicherheit und konnte zudem eine Sanierung im laufenden Betrieb überhaupt erst ermöglichen.
Während Ambulanzen und Patientenzimmer mit einer Nasssprinklerung versehen sind, wurden in OP-Sälen, Intensivstationen, der Radiologie sowie in weiteren hoch technisierten Bereichen, vorgesteuerte Trockenanlagen installiert. Zudem sind sensible IT-Bereiche durch Gaslöschanlagen abgesichert und Elektrozentralen mit gasgelöschten Schaltschränken ausgestattet. Bis zur geplanten Fertigstellung 2026 ist noch ein langer Weg, doch viele Maßnahmen haben die CRONA-Kliniken bereits erfolgreich umgesetzt und dienen als Musterbeispiel für weitere Kliniken. Denn: viele Betreiber von Krankenhäusern haben noch immer nicht erkannt, das ein adäquater Brandschutz die Kernaufgabe unterstützt: das Sicherstellen der Gesundheit von Patienten und Personal.
Sprinkleranlagen erkennen Brände rechtzeitig und können diese wirkungsvoll bekämpfen. Sie gewährleisten, dass auch nachts, wenn wenig Personal vorhanden ist, die Sicherheit der Patienten gegeben ist. Zudem können nur dank der Sprinkleranlage große Brandabschnitte gebildet werden, die es dem Krankenhaus ermöglichen, den vorhandenen Platz optimal auszunutzen und interne Abläufe unter kostengesichtspunkten zu optimieren.
In deutschen Krankenhäusern brannte es 2019 mehr als 50 Mal. Die CRONA-Kliniken sind dank ihres vorbildlichen Brandschutzkonzepts für einen möglichen Ernstfall bestens gerüstet.
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